Gedanken zum Frühlingswald von Dagmar Tivadar von Szegedy
Es gibt Menschen, die lieben den kalten Winter, den Schnee, den Wind - aber es gibt
auch welche, die schon mit den letzten sommerlichen Sonnenstrahlen den Frühling herbeisehnen. Nicht, dass ein warmer Sonnenstrahl auf der weißen glänzenden Schneedecke nicht schön wäre. Es ist sogar sehr schön, aber die
Sehnsucht nach dem Frühling ist einfach übermächtig. Es ist die Sehnsucht nach dem grün, dem wundervollen grün des Frühlings.
Und so war die Sehnsucht nach dem Frühling so groß, dass es auf einmal einen
Frühlingswald gab. Du möchtest wissen, wo man den findet? So genau weiß ich das nicht, aber Frühlingsmenschen finden ihn ganz von allein. Er ist einfach wunderschön. Wo man hinschaut ein anderes grün, von dunkel bis
ganz hell, die Sonnenstrahlen blitzen durch die Baumkronen, gelbe saftige Blumen säumen den Wegrand. Und es ist eine Ruhe dort, bloß die Blätter rauschen leise im Wind, hie und da hört man ein leises knacken und Vöglein
zwitschern um die Wette. Und wenn Du ganz leise bist, kannst Du vielleicht die Schalmeien der Elfen hören.
Gehst Du den Weg entlang, so siehst Du ganz plötzlich, verborgen hinter Gestrüpp eine kleine Abzweigung
nach rechts. Folgst Du ihr, so kommst Du nach kurzer Zeit auf eine wunderschöne Waldlichtung. Findlinge stehen im Kreis, ausgehöhlt zu gemütlichen Sitzen und gepolstert mit weichem Moos. Und Frühlingsblumen, wohin man
schaut. Das zarte blau , umgeben von warmen orange, bis hin zum saftigen rot und gelb. Ein wunderbarer Duft strömt Dir entgegen und Ruhe breitet sich aus.
Und an sehr kalten Wintertagen, dann treffen sich dort
die Frühlingsmenschen, und manch einer kommt gar nicht mehr zurück.
|